Verkehrsspiele
Die gezeigten kommerziellen Brettspiele wurden in den 1930er Jahren von der Spielzeugindustrie vor allem als Lernspiele für den Vorschulbereich konzipiert. Sie folgten noch den Vorstellungen der zeittypischen Verkehrserziehung, die Verkehr vor allem als Bedrohung auffasste, entsprechend eindringlich vor den Verkehrsgefahren warnte und ein vorgegebenes Regelwissen und strenge Verhaltensmuster als einzige und wichtigste Garanten für die Verkehrssicherheit lehrte. Diese Vorstellung, die Verkehrserziehung auf der Vermeidung von Unfällen aufbaute, propagierten mit modernisiertem Design auch noch die Spielzeughersteller der 1950er bis in die 1970er Jahre mit Angeboten wie „Der gute Schupo“ oder „Vorsicht –Das neue Verkehrsspiel“, die mit Bedrohungsszenarien wie „Gehst du bei Rot, leicht bist du tot“, „Nimm dir Zeit und nicht das Leben“ oder „Wer auf die Trambahn springt, weiß nie, ob es gelingt“ die Folgen von regelwidrigem Verhalten beschworen. Eine knallige Rotfarbe und ein von Kindern umstauntes Unfallgeschehen mit einem demolierten PKW auf dem Deckblatt sollten die Schockwirkung erhöhen und den Willen zur Regeltreue stärken. Mit den durchaus nicht versteckten Werbe-Logos der Herausgeber wie Mineralölfirmen, Tankstellen, Automobilclubs oder Fahrzeughersteller geben diese Spiele gleichzeitig einen Einblick in das Verkehrsgeschehen der jeweiligen Zeiten. Erst seit den 1970er Jahren, mit der Wende zu einer ‚Verkehrserziehung vom Kinde aus’, veränderte sich auch die Spielbrettgestaltung. Das Spielen wurde unter eine positiv ausgerichtete, angstfreie Sicht des Verkehrslebens gestellt, und die Kinder wurden mit ihren Erfahrungen und Ideen in die Spielbrettgestaltung mit einbezogen. Auch wurden Änderungen der Verkehrszeichen oder der Verkehrsregeln von der Spielzeugindustrie zeitnah in neuen Spielen umgesetzt. – * Quelle, z.T. Wikipedia